Wohnraum für Pflegekräfte

Wir brauchen Pflege.

PFLEGE betrifft uns ALLE – früher oder später.

Viele Menschen benötigen im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen die Unterstützung durch professionelle Pflegeanbieter. Auch Angehörige, wie zum Beispiel Kinder sind unmittelbar betroffen, wenn kein Pflegeangebot zu finden ist. Zwischen eigener Arbeit und der Unterstützung der Angehörigen entsteht ein Spagat, der belastend werden kann.

Der Bedarf an Pflegepersonal steigt schon seit Jahren kontinuierlich an und wird, insbesondere durch die Zunahme von Menschen mit Pflegebedarf noch weiter steigen. Zudem gehen viele ältere Beschäftigte in der Pflege in den nächsten Jahren in Rente.

Akuter Personalmangel in den stationären Einrichtungen und in der ambulanten Pflege gefährden die heutige und zukünftige Versorgung von zu pflegenden Menschen.

In der stationären Pflege entstehen aufgrund des Personalmangels Leerstände. Auch in der ambulanten Pflege müssen zunehmend Neuanfragen abgelehnt werden, die Pflegedienstleistungen müssen reduziert oder können bei Verschlechterung nicht mehr intensiviert werden.

Damit die Freiburger Pflegeanbieter heute und zukünftig gute Pflege leisten können, braucht es Personal.

Pflege braucht Wohnraum.

Der Freiburger Wohnraum ist knapp und sorgt dafür, dass Pflegekräfte in Freiburg keine Wohnungen in der Nähe ihrer Arbeit finden.

Gerade durch die Schichtbetriebe in der Pflege ist es manchmal schwierig bis unmöglich, aus dem Umland zu pendeln.

Wohnraum in Freiburg ist für die Arbeitgeber ein wichtiges Kriterium, um neue Mitarbeitende, die in Freiburg arbeiten möchten, zu finden. Inzwischen sagen vermehrt Bewerber*innen für den Pflegeberuf nach Zusage wieder ab, weil sie keine Wohnung zum Arbeitsbeginn finden konnten.

Um Personal für die Pflege zu gewinnen oder an den Standort Freiburg zu binden, braucht es Wohnungen für Pflegekräfte in Freiburg.

Die Geschichten unserer Beschäftigten

„Bevor ich eine Wohnung über meinen Arbeitgeber bekommen habe, wohnte ich mit meinem Mann und meinen drei Kindern in einer Zweizimmerwohnung. Als meine Mutter dann durch den Kriegsausbruch in der Ukraine zu uns flüchtete, wohnten wir zwischenzeitlich zu sechst dort. Meine Suche nach einer größeren Bleibe war sehr frustrierend. Als gelernte Altenpflegerin mit drei Kindern ist es in Freiburg kaum möglich etwas Bezahlbares zu finden. Sofern ich doch mal etwas gefunden hatte, wurden wir wegen unserer Kinder abgelehnt. Häufig stand bereits in den Anzeigen, dass nur kinderlose Paare erwünscht seien. Seit Februar wohnen wir nun in einer Fünfzimmerwohnung meines Arbeitgebers. Ich bin sehr glücklich, dass meine Kinder endlich genügend Platz haben. Und das Beste: ich habe endlich einen eigenen Balkon – sogar mit Blick auf den Schwarzwald!“
Olga
Altenpflegerin,

„Während der Ausbildung haben wir von unserem Arbeitgeber ein Zimmer bekommen. Nach der Ausbildung mussten wir ausziehen, da schon die nächsten Azubis das Zimmer benötigten. Für kurze Zeit haben wir in Freiburg eine sehr kleine 1-Zimmer-Wohnung bekommen. Diese kostete 700€. Das war viel zu viel für ein Ausbildungsgehalt und für drei Personen viel zu klein. Deshalb waren wir sehr froh bei einer befreundeten Familie in Sexau wohnen zu dürfen. Wir pendeln beide täglich zur Arbeit. Einer von uns bringt jeden Tag unsere Tochter zur KITA und der andere holt sie nach dem Dienst wieder ab. Da wir nur ein Auto haben ist das sehr anstrengend.“
Chandie und Mamy
Pflegekräfte,

„Seit fast 2 Jahren bin ich nun in Deutschland. Ich bin in Gambia geboren und dort aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung als Fotograf war ich lange auf Arbeitssuche. Da aber in meinem Heimatland keine Möglichkeit bestand hier zu bleiben und zu arbeiten, bin ich nach Deutschland gekommen und habe eine Ausbildung als Altenpflegehelfer begonnen. Mittlerweile macht mir der Beruf viel Freude, die Arbeit mit den Menschen ist abwechslungsreich und sinnvoll. Ich wohne zurzeit in einer WG außerhalb von Freiburg. Mein Zimmer ist sehr klein. Zur Arbeit brauche ich fast eine Stunde. Ich habe eine Freundin und seit Januar einen kleinen Sohn. Die Beiden wohnen in Sachsen-Anhalt. Wir sehen uns selten. Seit einem Jahr suche ich eine Zweizimmerwohnung in Freiburg, die ich mir leisten kann und in die ich zusammen mit meiner Familie ziehen kann. Bisher habe ich immer nur Absagen bekommen. Das ist sehr hart für mich.“
Babucarr
Auszubildender,

„Ich mache eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Zuvor habe ich ein FSJ gemacht. In der Ausbildung kann ich in einem Zimmer meines Arbeitgebers wohnen. Nach der Ausbildung muss ich mir eine eigene Wohnung suchen. Ich bin schon lange dabei zu suchen, aber es gibt keine, die ich mir leisten kann. Und momentan kann ich nur mein Ausbildungsgehalt vorzeigen und das langt den Vermietern nicht. Ich habe schon gemerkt, dass es auf dem Land einfacher und günstiger ist. Deshalb werde ich mir eine neue Stelle außerhalb von Freiburg suchen müssen, wo ich dann nicht einen so weiten Weg zur Arbeit habe. Ein Auto habe ich nicht und kann mir auch noch keines leisten. Mit dem Bus ist es sehr lange und umständlich nach Freiburg zu kommen.“
Rita
Auszubildende,

„In meiner Arbeit als Recruiterin bekomme ich täglich mehrere Anfragen von Menschen, die gerne bei uns mitarbeiten möchten. Leider muss ich vielen von ihnen absagen, der Grund: Gerade Menschen aus dem Ausland, aber nicht nur die benötigen dringend bezahlbaren Wohnraum in der Nähe ihrer zukünftigen Arbeitsstelle. In Freiburg ist das eine riesige Herausforderung.“
Aurélie
Recruiterin,

„In der Tat war die Wohnungssuche in den letzten beiden Monaten für mich sehr frustrierend und es war einer der Hauptgründe, weshalb ich meinen Arbeitsplatz gekündigt habe. Ich habe das ganz einfach unterschätzt und nicht gedacht, dass sich so gar nichts finden lässt. Natürlich war ich dazu bereit, Abstriche hinsichtlich der Größe und Lage zu machen, doch mit Schrecken musste ich feststellen, dass selbst für winzigste Zimmer oder Wohnungen absolut utopische Mieten verlangt werden - abgesehen von dem Bewerbungsprocedere, das schon etwas entwürdigend ist! Ich musste leider zu der Erkenntnis kommen, dass ich mir eine Stadt wie Freiburg nicht leisten kann. Ich habe selbst auf Campingplätzen angerufen, wo etliche Menschen monatelang in Wohnwagen o.ä. leben - nicht unbedingt freiwillig, sondern weil es ganz einfach keinen Wohnraum gibt, der bezahlbar ist.“
Ehemalige Mitarbeiterin
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Die Wohnraumkampagne

Aus diesem Grund haben wir uns als Freiburger Träger der stationären und ambulanten Pflege, zusammengeschlossen, um im Verbund für unsere Mitarbeitenden Wohnraum in Freiburg zu finden. In unserem Vorhaben werden wir dabei von der Vereinigung Freiburger Sozialarbeit (VFS), der Stadt Freiburg und der Volker-Homann-Stiftung unterstützt.

Vermieten Sie an unsere Pflegekräfte in Freiburg!

Melden Sie uns unkompliziert und einfach Ihr Wohnungsangebot. Ihr Angebot wird nach Eingang anonymisiert an die beteiligten Träger weitergegeben. Zeitnah setzt sich einer unserer beteiligten Pflegeanbieter mit Ihnen in Verbindung.

Sie haben folgende Möglichkeiten, Ihr Wohnungsangebot zu melden:

✓Direkt über das Online-Formular,
✓über ein ausfüllbares PDF-Formular, per E-Mail an: wohnraum@pflege-in-freiburg.de
✓oder telefonisch unter: (0)761 29 28 79-0

Telefonische Erreichbarkeit:
Sekretariat der Vereinigung Freiburger Sozialarbeit e.V.
Mo-Do 9-13 und Fr 9-12 Uhr

Weitere Informationen zum Ablauf

Was passiert nach der Übermittlung des Kontaktformulars?

Sie erhalten eine automatische Eingangsbestätigung, in welcher Sie noch einmal die wichtigsten Informationen erhalten.
Ihr Wohnungsangebot geht zunächst beim Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt der Stadt Freiburg ein.
Ihr Wohnungsangebot wird anonymisiert, also ohne Ihren Namen, Ihre Kontaktdaten und die genaue Adresse, an alle beteiligten Träger weitergegeben.
Alle Träger haben drei Werktage Zeit, ein Interesse an der Wohnung zu bekunden.
Wer Ihre Kontaktdaten erhält, hängt davon ab, wer Interesse und Bedarf an der Wohnung angemeldet hat. Zudem haben wir uns auf ein faires Verfahren geeinigt, sodass die Träger, die bereits Wohnungen erhalten haben, auf der Warteliste nach hinten rücken.
Nach ca. 5 - 7 Werktagen wird sich ein Pflegeträger oder eine Pflegekraft bei Ihnen melden, um weitere Absprachen mit Ihnen zu treffen und einen Besichtigungstermin zu vereinbaren.

Anmietung durch die Beschäftigten oder durch die Arbeitgeber?

Es ist sinnvoll, individuell und je nach Situation und Wohnung, zu entscheiden, ob die Anmietung durch den Arbeitgeber oder die Beschäftigten erfolgen soll. Als Beispiel:
- Bei einer kleinen Wohnung, die für Auszubildende in Betracht kommt, ist die Anmietung durch den Arbeitgeber sinnvoll, da nach Ausbildungsende auch ein Mieterwechsel stattfinden kann und dann neue Auszubildende untergebracht werden können.
- Gibt es Beschäftigte, die mit ihren Familien eine Wohnung suchen, so ist es sinnvoller, den Mietvertrag direkt mit der Familie zu schließen.
Sie als Vermietende können im Vorfeld festlegen, wenn Sie eine Vermietungsart bevorzugen. Sie können aber auch im Kontakt mit den potenziellen Mietenden Ihre Wünsche äußern.

Einfach, Langfristig, Zuverlässig und Sozial - Ihre Vorteile als Vermieter / Vermieterin

Sie können schnell und einfach Ihr Wohnangebot mit dem Formular melden, Fotos sind nicht erforderlich. Sie sparen sich Zeit und Mühen für intensive Bewerbungsverfahren und zahlreiche Anfragen.
Sie können von einer langfristigen Anmietung und von zuverlässigen Mietenden (entweder Arbeitgeber oder Beschäftigte) ausgehen.
Sie haben zuverlässige Ansprechpersonen auf Seiten der Arbeitgeber.
Im gesamten Prozess werden Ihre Wünsche zu den Mietenden selbstverständlich berücksichtigt.
Sie tun Gutes und leisten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, um die pflegerische Versorgung in Freiburg aufrechtzuerhalten

Der Verbund

Die Kampagne Wohnraum für Pflegekräfte wurde von Pflegeanbietern in Freiburg und vom städtischen Seniorenbüro mit Pflegestützpunkt initiiert.

Wir sind bei der Kampagne dabei:

In der Organisation und Koordination

Mit freundlicher Unterstützung durch die Volker-Homann-Stiftung.